The Jokerbox

Nachdenklich ließ ich den Blick durch den Raum schweifen und überlegte kurz.
"Nun, natürlich könnte man die Person umbringen, von der man etwas haben will. Wie mein Vater sagen würde, der kurze und schmerzlose Weg mit viel Potential für aggressives Verhalten.
Oder man lockt sie irgendwo hin, füllt sie mit Drogen und Alkohol ab, kommt näher und näher, lenkt sie ab und... holt sich dann was man will."
Beim reden kam ich ihm näher als zuvor und sah ihm süffisant grinsend in die Augen.
Ich unterdrückte das Bedürfnis zu Blinzeln und taxierte ihn mit einem starrenden Blick, unterstützt von meinen Kontaktlinsen.
Schließlich senkte ich den Blick, ließ ihn von seinen Augen nach unten wandern und zuckte mit den Schultern.
"Aber es ist deine Sache. Ich bin gespannt, was du tust."

Ich merkte wie sich mein Herzschlag beschleunigte und ein kalter Schauer meinen Rücken runterlief. Ich mochte es nicht angestarrt zu werden, es war mir unangenehm und seine stechend blauen Augen machten das Ganze nicht besser. Aber ich zwang mich, wenn auch nervös auf meiner Lippe rumbeißend, seinem Blick stand zu halten, bis er ihn abwand.
"Ich würde eher die zweite Methode wählen, aber da du sie ja schon kennst, muss ich mir wohl was anderes einfallen lassen."
Grinsend fuhr ich mir durch die Haare und musterte ihn kurz.
"Interessante Augenfarbe."

Er war gut. Normalerweise senkten Leute den Blick, starrte ich sie so an
"Nun, jeder verfolgt seine Pläne, nicht?"
Lächelnd blinzelte ich leicht und sah zur Seite, lauschte für einen Moment den Geräuschen von unten.
"Leider nicht echt."

Ich zuckte mit den Schultern und blieb mit dem Blick schon wieder an seiner Kette hängen. Wie nur...?
"Was ist deine echte Augenfarbe?"
Erbärmlich, ich spielte auf Zeit und suchte weiterhin verzweifelt nach einem Plan bei dem ich das Ende erahnen konnte.

Unbewusst strich ich mit den Fingern über meinen Nacken und sah ihn amüsiert an. Spielte er auf Zeit oder was?
"Hazel. Dad meinte, es sei seine Augenfarbe gewesen. Vor... dem Ganzen."
Schaudernd schüttelte ich leicht den Kopf. Ein Säurebad, es war noch immer schwer, sich das vorzustellen.

Davon hatte ich schon mal gehört, ein kleines Säurebad oder so. Die Geschichten waren recht...interessant um es so zu sagen, und jedes Mal hörte man eine andere. Vielleicht würde er mir ja die richtige erzählen können.
"Was genau ist da eigentlich passiert?"
Ich bemühte mich um einen interessierten Ton, verdammt mir fiel einfach nichts ein.

"Die Wahrheit wissen die wenigstens. Aber in dieser Version war Batman an allem Schuld. Mein Vater wollte sich nur helfen. Und damit wurde er bestraft."
Wütend wandte ich den Blick ab. Mein Vater wusste selbst nicht mal genau, wie er der Joker wurde. Diese Geschichten... er sagte mir, er würde sich an jede von ihnen erinnern. Sie waren alle wahr damit.

Ich hielt es für eine bessere Idee einfach zu schweigen und zu nicken. Jetzt war er wütend, das wollte ich nicht unbedingt erreichen und schnalzte genervt mit der Zunge.
"Wollen wir noch eine ziehen?"
Einladend hielt ich ihm den gerollten Schein hin und grinste schief. Man konnte es ja mal probieren.

Leicht irritiert sah ich zu ihm, für zwei Sekunden hatte ich ihn vergessen. Seufzend nahm ich den Schein entgegen und schnupfte die nächste Line weg, bevor ich das Geld auf den Tisch fallen ließ und mich leicht dämmrig zurück lehnte. So war es gleich etwas besser.

Ich tat es ihm gleich und schaute dann leise schniefend zu ihm, ein dreckiges Grinsen im Gesicht.
"Jetzt sag mal, wie läuft es eigentlich in deinem Liebesleben? Ich mein als Clubbesitzer bekommst du bestimmt so einige ab?"

Meine Augenbrauen huschten vor Überraschung nach oben und ich sah ihn grinsend an.
"Es geht. Leider werden die kleinen menschlichen Spielzeuge so schnell langweilig. Und dann muss man sie wechseln."
Unbekümmert zuckte ich mit den Schultern und lachte leise.
"Und bei dir?"

"Bei mir?" fragte ich übertrieben überrascht.
"Ich bin nur immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, macht das Ganze interessant, nicht wahr?"
Es war mit meinen Fähigkeiten einfach zu einfach, nur gelegentlich gab es welche deren stärkerer Wille mir ein paar Probleme verursachte und bei denen machte es Spaß.
Während ich das gesagt hatte, war ich ihm langsam näher gekommen mit einem vieldeutigem Grinsen auf den Lippen.

"Das klingt... sehr interessant", erwiderte ich leise und sah ihn an. Ich hatte eine leichte Ahnung, was er vor hatte. Doch bevor ich reagierte, wollte ich ab warten, ob ich richtig lag.
Unwillkürlich tippte ich mit der Zungenspitze gegen meine Lippen und grinste leicht, ein erwartungsvolles Funkeln in den Augen.

Natürlich wusste er was ich vorhatte, aber in dem Moment wars mir egal. Eine Hand legte ich auf seine Wange, die andere in seinen Nacken und küsste ihn mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Entweder war ich jetzt so gut wie tot, oder es würde noch ganz lustig werden.

Ich erstarrte für einen Moment, ich hatte es zwar geahnt, aber es war trotzdem überraschend. Mein Hirn bot mir zwei Optionen: ich könnte ihn zurückweisen und zu Kompost verarbeiten... oder ich hatte hier mein neues Spielzeug.
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis mein Hirn sich entschieden hatte, dabei waren es nur Sekunden. Das Gefühl von seinen Lippen auf meinen war nicht allzu schlecht, also erwiderte ich den Kuss und legte eine Hand über seine, die in meinem Nacken lag. Ganz dämlich war ich nicht, mir würde jetzt nicht entgehen, würde er die Finger bewegen und den Verschluss der Kette öffnen.

Ich schmunzelte als ich seine Hand auf der meinen bemerkte. Er war also doch nicht allzu dämlich, gut. Kurz löste ich mich aus dem Kuss, die Tatsache, dass er erwidert hatte, deutete ich mal als gutes Zeichen, und kniete mich dann so über ihn, dass ich mehr oder weniger auf seinem Schoß saß.
Dann legte ich meine Lippen für einen zweiten verlangenden Kuss wieder auf die seinen und ließ meine Hand, die an seinem Nacken lag, über den Verschluss der Kette zu seinem Rücken wandern. Mal schauen wie er darauf reagierte.

Das Ganze könnte sogar wirklich Spaß machen. Für einen kurzen Moment war ich leicht enttäuscht, dass ich einen Teil meiner Konzentration dem Ziel widmen musste, zu spüren, wo seine Hände waren und zu überlegen, ob in der Nähe irgendwelche Wertgegenstände waren.
Wobei mir auch der Gedanke kam, wie weit er wohl wirklich gehen würde, um an sein eigentliches Ziel zu kommen.
Ich spürte bei dieser Überlegung ein angenehm aufregendes Kribbeln, schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss diesmal deutlich leidenschaftlicher. Neckend biss ich ihm in die Unterlippe und drückte mich an ihn.
Das hier war wirklich spannend.

Ich zuckte leicht zusammen und kicherte leise, ich war immer noch ein wenig überrascht, dass es tatsächlich funktioniert hatte. Mit beiden Händen fuhr ich nun durch seine Haare, bevor ich mich aus dem Kuss löste und ihn angrinste.
"So leicht bekomm ich die Kette dann doch nicht, oder?"
Ein Teil von mir hasste das Gefühl, dass er scheinbar jede meiner Bewegungen zu kontrollieren schien, aber etwas daran war doch irgendwie reizend und machte Spaß, es war eine noch größere Herausforderung.

Ich lachte leise und strich mit den Händen seinen Rücken hinab, übte nur leicht Druck aus und legte den Kopf schief.
"Nein, da musst du dich wirklich anstrengen. Ich kann mich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren. Außer jemand schafft es, mich aus der Fassung zu bringen und das kam bisher... ein Mal vor. Gibst du auf?"
Grinsend sah ich ihn an und mein Herz schlug schneller in meiner Brust. Ein Teil von mir wollte nicht, dass er aufgab. Ein anderer wollte mir weiß machen, dass es erbärmlich war, was ich tat.

Gespielt beleidigt musterte ich ihn, ich und aufgeben? Niemals, nicht nach dieser dreisten Herausforderung.
"In deinen Träumen vielleicht." Ich grinste ihn frech an strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht bevor ich fortfuhr.
"Wie schafft man das denn, hm?"
Mein Finger fuhr langsam seinen Hals entlang, verweilte dann kurz beim Schlüsselbein und kam dann beim Brustbein an. Die ganze Zeit über waren meine Augen meiner Hand gefolgt und jetzt schaute ich ihm wieder ins Gesicht, mit einem etwas seltsamen Lächlen auf den Lippen, während meine Hand nun langsam weiter über seine Seite glitt.

Nein, ich würde nicht anfangen, ihn zu mögen, nur weil er nicht aufgab und stur war. Es gab viele sture Menschen dadraußen, die man gerne haben konnte, solange man sie nicht sah.
Aufmerksam sah ich ihn an und grinste leicht.
"Nun, dass musst du schon wirklich selbst herausfinden."
Genießerisch schloss ich halb die Augen, behielt ihm aber misstrauisch im Blick. So schnell wollte ich meine Kette nicht raus rücken, dann wäre alles ja vorbei.

"Schade..." meinte ich mit bedauerlichem Tonfall, während ich eine Hand unter sein T-Shirt schob und unauffällig nach dem Anhänger tastete. Grinsend beobachtete ich ihn und fragte mich wie er wohl darauf reagieren würde.

Grinsend lehnte ich mich leicht zur Seite und spürte, wie der Anhänger zur Seite rutschte.
"Komm schon, fällt dir nichts besseres ein? Irgendwas? Ohne deine Fähigkeiten ist es schwer, nicht?"
Ich genoss es, ihn zu triezen. Ich wollte ihn wütend machen und dazu bringen, unbesonnen zu handeln. Ich wollte wissen, was dann passierte.
Wenn er mich schlug, bitte, dann wäre zwar alles gelaufen, aber schaden würde es mir nicht.
Wenn er was anderes tat... nun, dann wäre ich wirklich überrascht.

Ich knurrte leise und kniff wütend die Augen zusammen. Für wen hielt der sich eigentlich?
Meine Lippen wanderten seinen Hals entlang bis zu seinem Brustbein und ich biss ihn mehrmals leicht auf den Weg dorthin. Die eine Hand die schon unterm T-Shirt war, krallte sich leicht in seine Seite und mit der anderen tastete ich meinen Weg zu seinem Hosenbund. Ich hob den Kopf um jede seiner Reaktionen genaustens zu beobachten und schob meine Hand ohne zu zögern in seine Hose, ein beinahe triumphierendes Grinsen im Gesicht.
"Ist das was besseres?" raunte ich ihm ins Ohr.

Seine Wut amüsierte mich die ersten Sekunden lang wirklich.
Ich mochte es, wenn Leute wütend wurden, es war einfach amüsant.
Aber als er seine Hand in meine Hose schob, schlug die Amüsiertheit in schreckensstarre Überraschung um. Damit hatte ich nicht gerechnet und er mich eiskalt erwischt.
Ich schnappte leicht nach Luft und krallte die Finger in den Stoff am Rücken seines T Shirts, bebend drängte ich mich an ihn und strich mit den Lippen seinen Hals hinauf. Jetzt wollte ich ihn ganz sicher als mein Spielzeug haben, die Kette war für den Moment wirklich vergessen.