The Jokerbox

Schmunzelnd fuhr ich mir durch die Haare, so gefiel mir das ganze schon besser. Ein
"Keine Ahnung wer mein Vater ist. Mein "Erzieher" behauptet auf jeden Fall standfest, dass ich auf keinen Fall sein Kind bin. Und meine Mutter hab ich noch nie gefragt, vermutlich erinnert sie sich noch nicht mal an mich."
Ich zuckte mit den Schultern, es war mir egal wer mein Vater war, sollte der doch machen was er wollte.

"Glaub mir, deine Mutter wird sich sicher an dich erinnern. Ich meine, Größe von einem Baby, Größe von dem, wo es raus muss salopp gesagt, da wird sie sich glaube ich wirklich an dich erinnern. Oder leidet sie unter Amnesie?"
Meine eigenen Gedankengänge irritierten mich gerade und ich lehnte mich wieder an die Couch an.
"Aber wie nett von ihr, dich einem Fremden zu geben. Man hätte doch sicher was aus dir machen können."

Mit zusammen gezogenen Augenbrauen versuchte ich seine Gedankengänge zu verstehen und schnaubte amüsiert. Da zeigten sich wohl die Joker-Gene und ich fand sie unterhaltsam.
"Vielleicht, dafür ist es jetzt aber zu spät." meinte ich leise lachend und schaute zu ihm.
"Was hättest du denn aus mir gemacht, hm?"
Herausfordernd funkelte ich ihn an und probierte Bilckkontakt zu halten.

"Solange noch niemand tot ist, ist es nicht zu spät."
Nachdenklich sah ich ihn an und tippte mir mit dem Finger gegen das Kinn. Meine Augen wanderten von seinen Haarspitzen zu seinen Schuhen und ließen keinen Milimeter aus.
"Sexsklave", erwiderte ich schließlich und grinste. Diese Art von Witzen verstanden die Meisten leider nicht. Wie es wohl mit ihm war?
"Ich hätte deine Fähigkeiten gepfeilt und zurecht gebogen, damit du größeres bewirken kannst als... Taschendiebstahl. Was meine Gäste übrigens wenig schätzen."
Kühl sah ich ihm wieder in die Augen und zog die Augenbrauen hoch.

Ich musste mir eingestehen, dass es mich irgendwie nervös machte als er mich so eindringlich musterte, woran genau das lag konnte ich mir selbst nicht erklären. Diese Anspannung löste sich dann aber schnell als er Sexsklave sagte und ich dies mit einem schallenden Lachen beantwortete. Vielleicht musste ich meine Sicht von ihm doch ändern.
Immer noch grinsend hörte ich ihm weiter zu und biss mir schließlich auf die Unterlippe. Es war naiv gewesen zu hoffen, dass er es nicht bemerkte, aber das trotzige Kleinkind in mir flüsterte, dass ich es einfach leugnen sollte. Gekonnt ignorierte ich es und zwang mich ihn anzusehen.
"Zurückgeben werd ich es aber nicht, sie haben es schließlich nicht bemerkt."
Entschlossen verschränkte ich die Arme vor der Brust und hob doch ein wenig trotzig das Kinn.

Als er lachte, musste ich grinsen. Also hatten wir einen ähnlichen Sinn für Humor.
Bei seinen Worten legte ich den Kopf schief und zog die Schultern hoch.
"Mir doch egal, sie kommen eh alle wieder. Was tust du eigentlich um ein wenig Spaß zu haben?"
Amüsiert über meine eigene Frage biss ich mir auf die Unterlippe und hob eine Augenbraue.

Mysteriös grinsend wackelte ich mit den Augenbrauen, das Gespräch fing an mir richtig Spaß zu machen.
"Ach, nur ganz harmlose Dinge. Gelegentlich folge ich auch meiner Bestimmung als Sexsklave, aber sonst...Was machst du so?"
Ich verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf und lehnte mich zurück, ihn aber noch mit halbgeschlossenen Augen beobachtend, gespannt auf seine Reaktion.

"Uh, mit was.. urm, wem denn alles? Ach nur dies und das. Ich bin Clubbesitzer, was denkst du?"
Grinsend sah ich ihn an und warf ihm das Blinzeln in den Augen zu, dass nur Leute kannten und verstanden, die mal Drogen genommen hatten. Keine Piffipaffi-Gras-ist-so-toll-und-hart-Scheiße, sondern das etwas härtere Zeug. Vielleicht beruhte dieses Blinzeln ja auf Drogenreste im Hirn?
Lächelnd betrachtete ich ihn und gestand mir ein, dass er vielleicht gar nicht so schlecht war. Und vielleicht bedeutete er ja Spaß.

"Mit solchen die so aussehen, als könnten sie mir was im Gegenzug geben."
Es war vielleicht nicht die feine englische Art, aber so kam ich an Ketten, Ohrringe und andere Dinge dran die am Körper befestigt waren; War meistens ja nur Rumgeknutsche gemischt mit einer kleinen Kostprobe meiner Fähigkeiten, die meisten Leute, die Diamanten trugen, würden wohl kaum mit jemand Wildfremden in einer Gasse verschwinden nur weil ihnen zugezwinkert wurde.
"Alkohol..." Ich fing seinen Blick auf. "Drogen."
Grinsend betrachtete ich ihn und leckte mir unbewusst über die Lippen, gerade wegen dieser Dinger war ich nur halb so reich wie ich sein könnte.

Ich würde jetzt nicht sagen, dass das ein klein wenig nach Prostitution klang. Überhaupt nicht.
Gleichzeitig fasste ich mir unwillkürlich an die Kette und kniff kurz die Augen zusammen
An die würde er nicht kommen.
Bei seinen Worten musste ich lächeln, da hatte ich eine verwandte Seele gefunden.

Natürlich bemerkte ich seine Handbewegung sofort und grinste breit.
"Keine Sorge, da du leider immun bist, hast du nichts zu befürchten."
Ich streckte mich kurz und ließ meinen Blick erneut durch den Raum wandern, bevor ich ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem leichten Lächeln ansah.
"Du hast nicht ganz zufällig jetzt Lust auf ein wenig Spaß?"

"Also stellst du dich nicht der Herausforderung, mir ohne deine Fähigkeiten was abzunehmen?"
Lachend stand ich auf und ging zur Bar zurück. Spaß klang gut, Spaß klang wirklich gut.
"Was willst du denn haben? Eigentlich habe ich alles, was das Herz begehrt."

Ich kniff die Augen zusammen, das konnte ich so doch nicht auf mir sitzen lassen.
"Glaubst du nicht das ich das könnte? Herausforderung angenommen."
Überheblich grinsend folgte ich ihm und zuckte auf seine Frage hin mit den Schultern.
"Überrasch mich."

"Ich glaube schon, dass du könntest. Aber ich weiß, was du vor hast."
Kichernd hockte ich mich vor die Bar und zog eine Schublade ganz unten auf. Kurz inspizierte ich den Inhalt, bevor ich zu ihm aufsah.
"Magst du Ziggy Stardust? Gutes Album, guter Stoff könnte man meinen."
Grinsend biss ich mir auf die Unterlippe und zog ein Päckchen mit rosa Pulver aus der Schublade.

Mit leuchtenden Augen begutachtete ich das Päckchen und nickte langsam. Zwar hatte ich nie davon gehört, aber es sah gut aus. Nach Spaß.
"Sieht vielversprechend aus."
Nachdenklich kaute ich dann auf meiner Unterlippe rum und schaute kurz gedankenverloren in die Ferne, bevor ich ihn mit einem breiten Grinsen musterte.
"Was glaubst du denn, was ich vorhabe?"

Belustigt ging ich wieder zur Couch und zog eine Bibel hervor, die unter dem niedrigen Tisch lag. Sorgfältig zog ich mit einer Rasierklinge ein paar Lines auf den Buchdeckel.
"Ist aus Südamerika. Wirklich gut, nur leider etwas unbekannt."
Mit einer Hand klopfte ich einladend neben mir auf das Polster.
"Und zu deinem Plan... nun, ich trage meine Wertgegenstände unter meiner Kleidung, irgendwie musst du mir ja nahe genug kommen, um mir irgendwas entwenden zu können."

Beim Anblick der Bibel musste ich unwillkürlich lachen, er hatte auf jeden Fall Geschmack. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn, um ja keinen Luftzug zu verursachen, ein Lächeln im Gesicht.
"Mhm, sonst komm ich da nicht dran. Da wirst du wohl abwarten müssen was ich machen werde..." Ich wollte die Kette nicht mehr behalten, viel mehr war das nun eine Art Herausforderung für mich ohne meine üblichen Hilfsmittel ein Objekt meiner Begierde zu entwenden.
"Du hast doch wohl nichts dagegen, oder?" setze ich noch frech hinzu, während ich in meinen Taschen nach großen Scheinen kramte.

Ich war wirklich überrascht, wie fröhlich er momentan war. Aber ich würde mich selbst ermahnen, ihm nicht zu nahe zu kommen. Ich wollte seinen Ideenreichtum testen.
"Sonst hätte ich es wohl kaum hier hin gelegt, bediene dich ruhig."
Gespannt lehnte ich mich vor und stützte die Ellbogen auf meine Knie.

Ich rollte zwei 50 Euroscheinen und hielt ihm einen grinsend hin, bevor ich mich mit dem anderen über die Bibel beugte und zog. Mit einem leisen Kichern rieb ich mir die Nase und probierte nicht zu schniefen, man war das Zeug gut. Ich drehte den Schein zwischen den Fingern und schaute euphorisch zu ihm, während ich mit einem Fuß auf und ab wackelte.

Lässig drehte ich den angenommenen Geldschein in den Fingern, bevor ich es ihm gleich tat und eine Line schnupfte.
Dezent schniefte ich und taxierte die Vorhänge kurz mit einen Blick, bevor ich ihn ansah. Die Euphorie konnte ich beinahe riechen.
"Und? Gut, nicht?"

Ich nickte wie ein Wackeldackel und leckte mir immer wieder über die Lippen.
"Um einiges besser als das Zeug, das ich normalerweise hab."
Wieder wanderten meine Augen zu seiner Kette und dann zur Absinthflasche, die immer noch auf den Polstern lag.
"Ich darf doch?" meinte ich während ich nach der Flasche griff.

"Geld ist Macht", erwiderte ich leise und lehnte mich zurück.
"Nimm ruhig."
Aufmerksam beobachtete ich jede seiner Bewegungen, ich wartete wirklich gespannt, was er wohl vorhatte. Ich zweifelte ein wenig daran, dass er an was wertvolles von mir kam.

Ich konnte nur zustimmend nicken und trank einen Schluck, nachdem ich mich schüttelte. Schließlich reichte ich ihm die Flasche mit den Worten: "Wäre doch erbärmlich, wenn ich alleine trinken müsste." und grinste ihn dabei breit an.

Misstrauisch nahm ich die Flasche entgegen und nippte nur daran. Drogen in Kombi mit viel Alkohol hatte die gleiche Wirkung wie Gras auf mich: ich wurde hundsmüde.
Nachdenklich schwenkte ich die Flasche leicht, kaute auf meiner Unterlippe und sah ihn an.
"Schon Ideen für deinen Plan?"

Ich hatte tatsächlich eine nur war sie ziemlich direkt und ich konnte nicht voraussagen, wie er reagieren würde. Also musterte ich ihn und summte leise, während ich nickte.
"Sag mal was du machen würdest. "